Finanz- und Wirtschaftsspiegel

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BNP-Investmentbanking schützt gegen steigende Kreditvorsorge

Erscheinungsdatum Website: 01.08.2020 00:15:03
Erscheinungsdatum Publikation: 03.08.2020

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BARCELONA (Dow Jones)--Starke Kundenaktivitäten im Handelsgeschäft haben der BNP Paribas in den zurückliegenden Monaten geholfen, den erheblichen Anstieg der Rückstellungen gegen potentielle Verluste von Kreditnehmern zu absorbieren.

Die Investmentsparte der nach Bilanzsumme größten börsennotierten Bank Frankreichs verzeichnete ein starkes zweites Quartal, eine Entwicklung, die auch schon bei mehreren Konkurrenten aus Europa und den USA zu beobachten war. Auch deshalb ging der Nettogewinn der BNP weniger stark zurück, als dies Analysten im Vorfeld erwartet hatten.

BNP stellte 1,45 Milliarden Euro zur Deckung möglicher Kreditverluste bereit, um sich auf die Folgen der Coronavirus-Pandemie vorzubereiten. Im gleichen Quartal des vergangenen Jahres beliefen sich die Rückstellungen noch auf 621 Millionen Euro. Schon im ersten Quartal hatte die Bank 1,43 Milliarden Euro zurückgestellt.

Trotz der sprunghaft gestiegenen Risikovorsorge sank der Nettogewinn im gleichen Zeitraum nur um 6,8 Prozent auf 2,30 Milliarden Euro und lag damit deutlich über dem von Factset zusammengestellten Analystenkonsens von 1,52 Milliarden Euro.

Die Einnahmen stiegen um 4 Prozent auf 11,68 Milliarden Euro - ebenfalls unerwartet deutlich und angetrieben durch einen 33-prozentigen Anstieg im Investmentbanking.

Die Erträge im Bereich Global Markets kletterten um fast 64 Prozent, BNP sprach von "einer außergewöhnlichen Leistung" im Bereich der festverzinslichen Wertpapiere, wo sich die Erträge mit 2,01 Milliarden Euro gegenüber den 793 Millionen Euro aus dem Vorjahr mehr als verdoppelten. Die Erträge im Aktiengeschäft, die schon im ersten Quartal eingebrochen waren, gingen um 53 Prozent zurück. Die Kernkapitalquote (Core Tier 1) - ein wichtiges Maß für die Kapitalstärke - lag Ende Juni bei 12,4 Prozent, gegenüber 12 Prozent Ende März.

DJG/DJN/rio/jhe

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