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Japan: BoJ stellt den Banken weitere Geldmittel zur Verfügung

Erscheinungsdatum Website: 22.05.2020 15:25:01
Erscheinungsdatum Publikation: 25.05.2020

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Exporte brechen im April dramatisch ein

TOKIO (Dow Jones)--Die Bank of Japan (BoJ) leitet weitere Maßnahmen zur Unterstüzung der heimischen Wirtschaft ein. Konkret wird die Zentralbank den Finanzinstituten etwa 30 Bill Yen (umgerechnet 255,36 Mrd Euro) für die Finanzierung kleiner und mittlerer Unternehmen zur Verfügung stellen. Die Banken des Landes, die an einem staatlichen Kreditprogramm teilnehmen, in dem mittelständische Unternehmen ohne erforderliche Sicherheiten zinslose Kredite bekommen können, sollen für bis zu ein Jahr Darlehen ohne Zinszahlung erhalten, teilte die BoJ mit.

Die Mitglieder der Notenbank sind kürzlich zu einer außerplanmäßigen Sitzung des geldpolitischen Rats zusammen gekommen. Bei ihrem jüngsten Treffen Ende April hatte Gouverneur Haruhiko Kuroda seine Mitarbeiter angewiesen, weitere Schritte zur Bereitstellung von Geldern für Banken auszuarbeiten, damit diese mehr Kredite an finanziell angeschlagene Unternehmen vergeben können. In Japan sind die coronabedingten Firmeninsolvenzen rapide gestiegen. Nach Angaben der Teikoku Databank meldeten bis zum 21. Mai 174 Firmen wegen der verheerenden Covid-19-Auswirkungen Konkurs an.

Die BoJ erklärte weiter, man werde die Banken effektiv subventionieren, indem sie einen positiven Zinssatz von 0,1% auf die bei der Zentralbank deponierten Bankeinlagen erhalten sollen. Die Höhe richte sich dabei nach der Darlehenshöhe, die die Bank bei dem neuen Programm den kleineren Firmen gewährt. Das Gremium der Notenbank entschied zudem ihr Ziel für die kurzfristigen Zinssätze bei minus 0,1% und ihr Ziel für die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen bei Null zu belassen.

Die Exporte Japans sind im April unterdessen dramatisch eingebrochen, wenn auch etwas weniger als erwartet. Wegen der weltweit fehlenden Nachfrage hatten zahlreiche japanische Hersteller ihre Werke geschlossen. Wie das Finanzministerium mitteilte, sackten die Exporte um 21,9% im Jahresvergleich ab, nach einem Minus von 11,7% im Vormonat. Die Importe knickten um 7,2% ein.

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