Mittel- und Osteuropa Aktuell

 

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China 2019 größter M&A-Investor in Osteuropa, Österreich auf Platz 6

Erscheinungsdatum Website: 23.01.2020 14:20:22
Erscheinungsdatum Publikation: 24.01.2020

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WIEN (APA)--China hat seine Position in Osteuropa als ausländischer Investor im M&A-Bereich im Vorjahr deutlich ausgebaut. 2019 hat die Volksrepublik ihre Investitionen in die Region Zentral- und Osteuropa (MOE) wertmäßig verdoppelt, wie der "Emerging Europe M&A Report 2019/2020" der Anwaltskanzlei CMS zeigte.

Insgesamt wurden in Osteuropa im vergangenen Jahr 1.958 Unternehmensfusionen oder -käufe (M&A-Transaktionen) und damit um 6,5% weniger als im Jahr davor angekündigt, geht aus der Studie hervor. Dabei ging vor allem die Zahl der innerhalb der MOE-Region angekündigten Deals um gut ein Viertel zurück, während die Zahl der Transaktionen mit ausländischen Investoren um 14,6% zulegte. Das Investitionsvolumen belief sich auf 72,3 Mrd Euro - davon entfielen 51 Mrd auf ausländische Investoren und rund 21,3 Mrd (minus 21,3%) auf Investoren innerhalb der MOE-Region.

Obwohl die Anzahl der Deals etwas geringer gewesen sei, "ist das ausländische Interesse an der Region nach wie vor groß", sagte Helen Rodwell, Leiterin des CMS Büros in Prag, laut einer Pressemitteilung. Starke Investitionszuflüsse habe es unter anderem aus Asien gegeben.

Mit rund 6,4 Mrd Euro hat China laut dem Bericht im Vorjahr doppelt so viele M&A-Investitionen in der Region getätigt wie 2018. Dabei blieb die Anzahl der von chinesischen Firmen angekündigten Deals mit 26 eher moderat. Auch Japan verdoppelte laut der Studie sein Investitionsvolumen in Zentral- und Osteuropa (plus 112% zum Jahr 2018) auf rund 2,9 Mrd Euro. Singapur investierte 2019 sogar sieben Mal so viel in MOE als im Jahr davor, Südkorea investierte knapp 12 Mal so viel - mit 600 beziehungsweise 700 Mio Euro waren die Volumina jedoch deutlich geringer als aus China oder Japan.

Unter den westlichen Investoren waren die USA der wichtigste Player, die mit 122 angekündigten M&A-Deals die Liste der ausländischen Investoren anführten. Beim Investitionsvolumen blieben die Vereinigten Staaten dagegen mit rund 5,8 Mrd Euro (plus 14%) hinter China zurück.

Indessen haben sich die Volumina aus Frankreich (minus 31%) und Großbritannien (minus 77%) verringert, auch wenn die Zahl der Fusions- und Kauftransaktionen mit beiden Ländern gestiegen ist. Auch die Zahl der Transaktionen aus Deutschland ging um 17% auf 83 nach oben, der Wert der M&A-Investitionen ging jedoch um 6% auf rund 1,35 Mrd Euro zurück.

Österreich blieb in der MOE-Region ebenfalls präsent und steigerte sein Investitionsvolumen im Jahresvergleich um 12% auf rund 1,36 Mrd Euro. Damit belegt das Land Rang sechs und liegt einen Platz vor Deutschland. Bei der Zahl der angekündigten M&A-Deals liegt Österreich mit 51 auf Platz fünf, Deutschland belegt hier Platz zwei.

Der aktivste Sektor in Osteuropa war die Immobilien- und Baubranche mit 378 angekündigten Fusions- und Kauftransaktionen im Wert von 16,6 Mrd Euro, gefolgt vom Bereich Telekom und IT mit 300 Deals in Höhe von insgesamt 12 Mrd, hieß es in dem Report.

Der Emerging Europe M&A Report wurde von der Anwaltskanzlei CMS in Kooperation mit EMIS, einem zu Euromoney Institutional Investor zählenden Informationsdienstleister, veröffentlicht. Unter "Emerging Europe" werden die Länder Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Tschechische Republik, Ungarn, Montenegro, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, Slowakei, Slowenien, Türkei, Ukraine zusammengefasst.

ost/24.1.2020

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