Märkte der Welt

Der Newsletter "Märkte der Welt" enthält - nach Regionen gegliedert - wöchentliche Zusammenfassungen und Hintergrundanalysen der wichtigsten Nachrichten zur Außenwirtschaft sowie Informationen zu Auslandsaktivitäten deutscher Unternehmen unterschiedlichster Branchen. Zudem sind weiterführende Kontaktadressen mit Ansprechpartnern angegeben. Die Berichterstattung wird durch das weltweite Netz der Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai) unterstützt und ist mit Grafiken und Charts angereichert.

Draghis große Fußstapfen

Erscheinungsdatum Website: 30.10.2019 12:30:09
Erscheinungsdatum Publikation: 31.10.2019

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Das Foyer der EZB-Zentrale, in dem an normalen Tagen die Beschäftigten der Notenbank ihre Kaffeepause verbringen: einen weniger glamourösen Ort hätte man sich für die Verabschiedung von Mario Draghi als EZB-Präsident nach acht Jahren kaum aussuchen können. Sein Vorgänger Jean-Claude Trichet hatte für diesen Anlass noch die Alte Oper gewählt, doch Draghi mag keinen allzu großen Trubel um seine Person. Dabei war wohl selten ein Notenbänker medial so präsent und viel diskutiert wie er.

Für die einen der Retter der Währungsunion, für die anderer der Feind der Sparguthaben. Egal auf welcher Seite man steht, die fortwährende Existenz des Euro - von dem gerade Deutschland enorm profitiert - und 11 Mio Arbeitsplätze mehr als zu Beginn seiner Amtszeit, sprechen für ihn.

Auch von Draghis Nachfolgerin Christine Lagarde sollten die Kritiker keinen Kurswechsel erwarten. Die ehemalige Chefin des IWF machte in ihrer Rede auf der Veranstaltung klar, dass sie grundsätzlich hinter der Niedrigzinspolitik steht und nahm gleichzeitig die anwesenden Politiker in die Pflicht, ihrerseits mit wachstumsfördernden Maßnahmen der Notebank unter die Arme zu greifen.

Anlass dazu gebe es genug, wie etwa ein Blick auf zunehmende Zahlungsschwierigkeiten bei Europas Unternehmen zeigt. Der erneut verschobene Brexit, dem nun auch noch Neuwahlen mit einem völlig offenen Ausgang vorausgehen werden und die weiter ungeklärten Handelskonflikte zwischen Washington und Beijing werden Lagardes Job sicherlich nicht einfacher machen.

Eine erfolgreiche Woche wünscht

Ihre NfA-Redaktion

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