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Opec verlängert Förderkürzung - Iran billigt Kooperation mit Moskau

Erscheinungsdatum Website: 02.07.2019 13:35:04
Erscheinungsdatum Publikation: 03.07.2019

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WIEN (Dow Jones)--Die Organisation Erdöl exportierender Länder hat sich auf eine Verlängerung der Produktionskürzungen um neun Monate bis ins erste Quartal 2020 verständigt. Das sagten Delegierte der teilnehmenden Länder.

Die Diskussionen über ein langfristiges Abkommen zeigten zugleich die wahren Kosten der Allianz des Kartells mit Russland: Die Opec braucht die Partnerschaft, um mit den US-Schieferproduzenten zu konkurrieren. Langjährige Mitglieder führen an, dass sie sich von der Allianz geächtet fühlten.

Während die Opec sich vergleichsweise rasch auf Förderkürzungen einigte, geriet sie in eine Sackgasse bei der Frage, ob sie nach Ablauf des Neunmonatsplans mit Russland und seinen Verbündeten weiter zusammenarbeiten soll, um die Ölmärkte zu beeinflussen.

Zunächst opponierte der Iran dagegen, doch nach fünfstündigen Marathongesprächen und gesonderten Verhandlungen zwischen iranischen und saudischen Vertretern erzielten beide Seiten einen Kompromiss in Richtung einer langfristigen Zusammenarbeit mit Russland, wie Opec-Vertreter sagten. Die Mitglieder des Kartells müssen diesem Rahmen noch zustimmen.

"Ich denke, der Einfluss Russlands ist willkommen", sagte der saudische Energieminister Khalid al-Falih auf die Frage nach dem Einfluss Moskaus auf interne Opec-Angelegenheiten. "Ich glaube nicht, dass Russland das Sagen hat. Russland diktiert uns nicht und wir diktieren ihnen nicht", sagte der Minister.

Dass sich die Opec und ihre Verbündeten auf einen so langen Zeitrahmen von neun Monaten verständigten, ist ungewöhnlich. Solche Absprachen gehen selten über sechs Monate hinaus. Doch die großen Ölproduzenten sorgen sich zurzeit, dass Chinas unersättliche Nachfrage durch den Zollstreit mit den USA gebremst werden könnte.

Die Opec konnte damit trotz der zunehmenden Spannungen unter ihren Mitgliedern am Persischen Golf eine Einigung erzielen.

Das Kartell und seine Verbündeten hatten sich im Dezember auf Produktionskürzungen für sechs Monate verständigt, der Ölpreis war daraufhin bis April um 22% gestiegen.

rus/3.7.2019

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