Finanz- und Wirtschaftsspiegel

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Großbanken büßen Kartelle im Devisenkassahandel mit gut 1 Mrd Euro

Erscheinungsdatum Website: 16.05.2019 17:10:03
Erscheinungsdatum Publikation: 17.05.2019

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FRANKFURT (Dow Jones)--Fünf Großbanken müssen ihre Beteiligung an Kartellen im Devisenkassahandel teuer büßen. Die EU-Kommission verhängte Geldbußen von insgesamt 1,07 Milliarden Euro gegen Barclays, Royal Bank of Scotland (RBS), Citigroup, JP Morgan und MUFG.

Die Kartelle bezogen sich auf die Währungen Euro, Pfund Sterling, japanischer Yen, Schweizer Franken, US-, kanadischer, neuseeländischer und australischer Dollar sowie dänische, schwedische und norwegische Krone.

Mit dem ersten Beschluss (zum sogenannten "Forex - Three-Way-Banana-Split-Kartell") wird eine Geldbuße von insgesamt 811,2 Millionen Euro gegen Barclays, RBS, Citigroup und JP Morgan verhängt, wie die Kommission mitteilte. Der zweite Beschluss ("Forex - Essex-Express-Kartell") sieht eine Geldbuße von insgesamt 257,68 Millionen Euro gegen Barclays, RBS und MUFG Bank (zuvor Bank of Yokyo-Mitsubishi) vor. UBS sei zwar Adressat beider Beschlüsse, wurde aber nicht mit einer Geldbuße belegt, da die Bank die Kommission über das Bestehen der Kartelle informiert hat. Die Geldbuße hätte etwa 285 Millionen Euro betragen.

"Die erlassenen Kartellbeschlüsse zeigen unmissverständlich, dass die Kommission Verhaltensabsprachen in keinem Finanzmarktsektor tolerieren wird. Das Verhalten der Banken hat die Integrität des Sektors auf Kosten der europäischen Wirtschaft und der europäischen Verbraucher untergraben", wird Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager in einer Mitteilung zitiert.

Beim Umtausch von Geld für Auslandsgeschäfte seien Unternehmen und Privatpersonen auf Banken angewiesen. Der Devisenkassamarkt, der weltweit zu den größten Märkten zähle, weise ein Handelsvolumen von mehreren Milliarden Euro pro Tag auf.

DJG/bam/mgo

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