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Metro-Chef Koch fordert eine Trendverbesserung

Erscheinungsdatum Website: 09.05.2019 13:35:04
Erscheinungsdatum Publikation: 10.05.2019

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DÜSSELDORF (Dow Jones)--Metro hat im zweiten Geschäftsquartal unter dem Strich den Verlust im fortgeführten Geschäft verringert und den Umsatz auf vergleichbarer Basis leicht gesteigert. Operativ und vor Abschreibungen ergab sich beim Düsseldorfer Handelskonzern ein kleiner Gewinn, der aber im Vergleich zum bereits schwachen Vorjahreswert um ein Viertel geringer ausfiel. Er lag auch unterhalb der Analystenschätzungen.

Grund für die weiteren Rückgänge waren unter anderem die in diesem Jahr spät und damit im dritten Geschäftsquartal liegenden Osterfeiertage, das weiterhin schwache Russland-Geschäft sowie gestiegene Kosten in Digitalisierung und IT, unter anderem für die Entwicklung eines Online-Bestelltools. Der MDAX-Konzern bestätigte die Prognose für das Gesamtjahr.

Die Aktie fiel im frühen Geschäft um 4,6%. Die Baader-Helvea-Analysten zeigten sich enttäuscht von dem Rückgang beim operativen Gewinn, der "signifikant unterhalb" der eigenen sowie der Marktschätzungen liege.

Im Dreimonatszeitraum Januar bis März reduziere sich der Nettoverlust im fortgeführten Geschäft auf 34 von 45 Mio Euro.

Der bereinigte operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, Metros Haupt-Gewinnkenngröße, sank um gut 25% auf 83 Mio Euro. Die Zahl ist ohne Beitrag der Immobilientransaktionen.

Der Umsatz betrug 6,752 Mrd Euro, flächenbereinigt ein Anstieg um 1,2, währungsbereinigt ein Plus von 1,6, nominal um 0,2%. Umsatzrückgänge auf vergleichbarer Fläche hatte Metro in drei von fünf Märkten zu verzeichnen, unter anderem in Deutschland, Westeuropa und Russland. In Russland, das seit einem Jahr umstrukturiert wird, will Metro-Chef Olaf Koch im zweiten Halbjahr eine Trendverbesserung sehen, sagte er in der Telefonkonferenz mit Analysten.

Bereits das Vorjahresquartal war schwach gewesen. Im vergangenen Jahr hatte Metro im April kurz vor dem Bericht zum zweiten Quartal wegen des schwachen Russlandgeschäfts und der Kosten für dessen Neupositionierung die Ziele für das Gesamtjahr gesenkt.

Im nun abgelaufenen Quartal ergab sich inklusive der nicht fortgeführten Aktivitäten der Real-Hypermarketkette, die zum Verkauf steht, ein ausgeweiteter Nettoverlust von 459 Mio Euro (Vorjahr: 53). Hier schlug eine Wertberichtigung von 385 Mio im Zusammenhang mit dem geplanten Real-Verkauf durch, die Metro mitgeteilt hatte.

Für das Gesamtjahr 2018/19 per Ende September plant Metro weiter einen Rückgang des bereinigten Ebitda im fortgeführten Geschäft um 2 bis 6% im Vergleich zum Vorjahreswert von 1,24 Mrd Euro. Der Rückgang ist geplanten Investitionen in Digitalisierung und das Russland-Geschäft geschuldet.

Der Umsatz soll währungsbereinigt im fortgeführten Geschäft um 1 bis 3% über dem Vorjahreswert von 29,47 Mrd liegen. Besonders Osteuropa außer Russland sowie Asien sollen zum Wachstum beitragen.

Die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im zweiten Geschäftsquartal habe "im Rahmen der Erwartungen für das Gesamtjahr" gelegen.

Im dritten Quartal werde sich durch das späte Osterfest ein positiver Kalendereffekt ergeben, so Koch. Im Bereich Immobilienprojekte werde der Hauptanteil der Ergebnisbeiträge im vierten Geschäftsquartal stattfinden.

rus/10.5.2019

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