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Selenskyj fordert Verschärfung der Sanktionen gegen Russland

Erscheinungsdatum Website: 25.04.2019 13:35:06
Erscheinungsdatum Publikation: 26.04.2019

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KIEW (AFP)--Der designierte ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Verschärfung der Sanktionen gegen Russland gefordert. "Die Ukraine zählt auf die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft und auf eine Verschärfung des diplomatischen Drucks sowie der Sanktionen gegen Russland", hieß es in einer Erklärung Selenskyjs. Anlass sind von Moskau zuvor erlassene Regeln, durch die Bewohner der Ostukraine leichter die russische Staatsbürgerschaft erhalten sollen.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte ein Dekret unterzeichnet, durch das Menschen in den selbsterklärten Republiken Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine künftig in einem vereinfachten Verfahren russische Pässe erhalten können. Demnach soll die Entscheidung der russischen Behörden über einen entsprechenden Antrag nicht länger als drei Monate dauern.

Dem Dekret zufolge gehe es darum, "die Rechte und Freiheiten" der Bürger zu "schützen". Es handle sich um eine "humanitäre" Maßnahme. Die neuen Regeln beachteten "die allgemein akzeptierten Prinzipien und Normen des internationalen Rechts".

Der Schritt Moskaus erfolgte wenige Tage nach der Wahl des Politikneulings Selenskyj zum neuen Staatschef der Ukraine. Selenskyj hatte die Friedensverhandlungen für die Ostukraine mit Russland in seiner Siegesrede als Priorität benannt. Er werde "die Minsk-Gespräche fortsetzen, sie neu aufnehmen". Zudem versprach er, für die Rückkehr derjenigen Ukrainer zu sorgen, die in den von Separatisten kontrollierten Gebieten und in Russland festgehalten würden.

Im Osten der Ukraine kämpfen Regierungstruppen seit Jahren gegen von Russland unterstützte Separatisten. Seit Beginn des Konflikts wurden rund 13.000 Menschen getötet.

Die Regierungen in Berlin und Paris haben die erleichterte Vergabe russischer Pässe ebenfalls scharf kritisiert. "Gemeinsam mit Frankreich verurteilen wir das russische Dekret, das die Verleihung der russischen Staatsangehörigkeit für die Bevölkerung in Teilen der Ost-Ukraine erleichtern soll", erklärte das Auswärtige Amt in Berlin am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Diese Regionen seien Teil des ukrainischen Staatsgebietes.

Die russische Ankündigung "widerspricht Geist und Zielen der Minsker Vereinbarung", kritisierte das Auswärtige Amt mit Blick auf die angestrebte Friedenslösung für die Ostukraine weiter. "Dies ist das Gegenteil des jetzt dringend gebotenen Beitrags zur Deeskalation."

gus/26.4.2019

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