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Beiersdorf mit neuem CEO und neuer Strategie

Erscheinungsdatum Website: 15.01.2019 16:20:35
Erscheinungsdatum Publikation: 16.01.2019

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HANNOVER (Dow Jones)--Bei Beiersdorf werden die Investoren in diesem Jahr genauer als sonst hingucken. Der neue Chef des Hamburger Nivea-Herstellers, Stefan De Loecker, ist offiziell seit Jahresanfang im Amt. Er wird am Donnerstag mit den vorläufigen Umsatzzahlen für 2018 nur einen mikroskopisch kleinen Einblick in das abgelaufene Jahr geben und den Kapitalmarkt wissen lassen, wieweit die beiden Segmente Consumer und Tesa auf der Zielgeraden sind bei den kommunizierten Margenzielen für das abgelaufene Jahr.

Wenn der Manager dem Beispiel seines Vorgängers folgt, wird er sich allenfalls zu einer vorsichtigen qualitativen Aussage für das aktuelle Geschäftsjahr hinreißen lassen. Für mehr - vor allem für Aussagen zur künftigen Strategie des einzigen Hamburger Konzerns - werden sich die Investoren noch bis zur Jahrespressekonferenz Ende Februar gedulden müssen. Ein paar Weichen hat der neue CEO aber bereits Anfang Dezember mit dem Umbau im Vorstand gestellt.

Beiersdorfs vorläufige Umsatzzahlen könnten nach Meinung mehrerer Analystenhäuser "positiv überraschen". Sowohl MM Warburg als auch die Deutsche Bank schätzen in beiden Segmenten eine Schippe mehr als Beiersdorf selbst. Nach der im August erhöhten Umsatzprognose erwartet Beiersdorf für 2018 für den Gesamtkonzern organisches Umsatzwachstum von 5%, etwas weniger als die 5,7% des Vorjahres. Dabei soll das Segment Tesa - also der Bereich mit klebenden Folien - überproportional 5 bis 6% wachsen, allerdings nach 10,6% im Vorjahr. Im Segment Consumer - also Haut- und Körperpflege inklusive Nivea - sieht Beiersdorf das organische Wachstum bei 5% (Vorjahr: 4,7).

Wegen erwarteter Erhöhungen bei den Rohstoffpreisen und möglichem Gegenwind von der Währungsseite im zweiten Halbjahr hatte Beiersdorf im August an den Margenzielen nicht gerüttelt. Bei der operativen Gewinnmarge (Ebit-Marge) peilt der Konzern weiter eine Zahl auf dem Vorjahresniveau von 15,4% an. Hierbei soll die Marge im Bereich Consumer "leicht besser" als die 15,2% vom Vorjahr landen, bei Tesa "leicht schlechter" als die vorigen 16,5%. Die etwas vorsichtigere Prognose bei Tesa, mit dem Beiersdorf im März 2018 den Kapitalmarkt enttäuscht hatte, berücksichtigt die bereits spürbare Verlangsamung der Nachfrage aus der Autoindustrie sowohl in China als auch in den USA, sagte CFO Dessi Temperley im Oktober den Analysten.

Bei der bereinigten Nachsteuergewinnmarge erwartet Beiersdorf weiterhin eine signifikante Erhöhung über den Vorjahreswert von 9,8%.

Beiersdorf ist dafür bekannt, dass es zu Jahresanfang einen konservativen Ausblick für das Gesamtjahr gibt, der im Jahresverlauf zumindest in den vergangenen beiden Jahren beim Umsatz angehoben wurde. Allerdings muss sich der Kapitalmarkt bis Ende Februar gedulden, wenn mit dem gesamten Zahlenwerk für 2018 dann auch feststehen wird, was Beiersdorf sich in diesem Jahr zutraut. Erst dann wird auch die Dividende für das abgelaufene Jahr vorgeschlagen.

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