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Enormer Nachholbedarf benötigt Gebergelder

Erscheinungsdatum Website: 11.01.2019 14:45:09
Erscheinungsdatum Publikation: 14.01.2019

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BAKU (gus/GTAI)--Aserbaidschans Wasser- und Abwasserwirtschaft haben viel nachzuholen. Auch die Bodenbewässerung ist investitionshungrig. Internationale Finanzinstitute unterstützen. Zahlreiche Modernisierungs- und Ausbauprojekte sind bereits erfolgreich abgeschlossen. Trotzdem ist der Weg zu einer flächendeckenden, stabilen und effizienten Wasserversorgung noch weit. Den Kapitalbedarf für die nächsten zehn Jahre beziffern Marktkenner auf 8 bis 10 Mrd US-Dollar.

Vielen Dörfern mangelt es bis heute an einer zentralen Trinkwasserversorgung. In zahlreichen Städten fließt das Wasser nicht rund um die Uhr. Mehr als 15% des Wassers verschwindet in den Verteilernetzen. Weitaus mehr geht in der gesamten Kette verloren, angefangen von der Gewinnung und Aufbereitung über den Transport und die Speicherung bis hin zur Versorgung der Endverbraucher.

Der nationale Wasserversorger Azersu OJSC (www.azersu.az) steckt alljährlich mehrere Hundert Millionen US-Dollar in Wasser- und Abwasserprojekte. 2017 und 2018 realisierte das staatliche Monopolunternehmen rund 200 Projekte in Dörfern und mehrere Dutzend Modernisierungs- und Ausbauvorhaben in Städten. Es beliefert rund 1,4 Mio Kunden mit Trinkwasser, darunter mehr als 1,3 Mio Haushalte und Kleinunternehmer sowie rund 60.000 juristische Personen. In der Autonomen Republik Nachitschewan ist das Staatliche Komitee für Bewässerung und Wasserwirtschaft der zentrale Wasserversorger.

Kredite und Fördermittel internationaler Institute finanzierten etwa zur Hälfte die Projekte in den vergangenen Jahren. Die übrigen Gelder stammten aus dem Staatshaushalt und dem Staatlichen Ölfonds. Azersu kann Investition nicht selbst stemmen. Das Unternehmen arbeitet seit Jahren mit Verlust. Die Selbstkosten pro cbm Frischwasser liegen deutlich über dem Entgelttarif für die Wasserabnahme. Azersu-Projekte kamen bisher oft durch ineffizientes Management nur schleppend voran. Das Ziel einer besseren Wasserversorgung wurde so häufig nur teilweise oder gar nicht erreicht.

Künftig will sich Azersu allerdings stärker auf das Know-how ausländischer Unternehmen stützen. So ist ab 2019 ein langfristiges Kooperationsprojekt mit der französischen French SUEZ Group geplant. Beide Unternehmen wollen gemeinsam die Trinkwasserversorgung und Abwasserwirtschaft der Stadt Sumgait managen. So sollen die lokale Wasser- und Abwasserwirtschaft effizienter und kostengünstiger, Verwaltungsstrukturen gestrafft, Wasserverluste verringert, eine hohe Trinkwasserqualität gesichert und Investitionen effizienter genutzt werden.

Internationale Geber und Förderbanken finanzieren

Die Islamische Entwicklungsbank fördert die Wasserversorgung von 320.000 Einwohnern in sechs Regionen des Landes mit 200 Mio Dollar. In drei Regionen sind die Projekte bereits abgeschlossen. Aktuell läuft ein Vorhaben in Dashkesan und ein weiteres wird in Gazakh vorbereitet. Die Asiatische Entwicklungsbank begleitet Ausbauvorhaben in den Städten Aghjabedi und Nachitschewan mit 150 Mio Dollar. Die Agentur JICA unterstützt die Erneuerung und den Ausbau der Wasser- und Abwasserwirtschaft in mehreren kleinen Städten. Der Projektwert beträgt rund 300 Mio Dollar.

Ein Kredit der koreanischen Eximbank über 43,5 Mio Dollar fließt in den Bau einer insgesamt 64 Mio teuren Abwasseranlage in Pirshagi. Sie soll noch dieses Jahr in Betrieb gehen. Mit Krediten über 60 Mio Dollar unterstützt der Fonds SFD die Wasser- und Abwasserwirtschaft in der Hauptstadt Baku und in der Region Khirdalan (Projektwert: 138 Mio Dollar). Beide Vorhaben sollen 2019 abgeschlossen werden.

us/gus/14.1.2019

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