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BdB-Präsident: EZB schiebt Niedrigzins-Ausstieg auf die lange Bank

Erscheinungsdatum Website: 03.01.2019 21:45:03
Erscheinungsdatum Publikation: 07.01.2019

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FRANKFURT (Dow Jones)--Angesichts der niedrigen Zinsen greift Bankenverbandspräsident Hans-Walter Peters die Europäische Zentralbank (EZB) an. "Die EZB ignoriert nach wie vor sämtliche Mahnungen von allen Seiten und schiebt den Ausstieg aus den Negativzinsen auf die lange Bank", sagte Peters den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das sei aus seiner Sicht das falsche Signal. Den deutschen Sparern macht er deswegen wenig Hoffnungen für 2019: "Das Zinsumfeld dürfte sich nur wenig verändern." Es wird demnach bei extrem niedrigen Zinsen auf Sparguthaben bleiben.

Peters sieht nach dem Einbruch des Aktienmarktes Chancen für steigende Kurse. Gemessen an den wirtschaftlichen Fundamentaldaten hält er den DAX nach den letzten Kurskorrekturen nicht mehr für hoch bewertet. "Bei einer Stabilisierung der wirtschaftlichen Entwicklung könnte er wieder an Boden gewinnen", sagte der Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), der auch Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter der Privatbank Berenberg aus Hamburg ist. Allerdings wären "starke Nerven für Aktienanleger hilfreich, gerade mit Blick auf die zahlreichen Unsicherheiten - von den Handelskonflikten über den Brexit bis hin zur Finanzpolitik in Italien".

Für die deutsche Wirtschaft rechnet Peters in diesem Jahr mit einem Wachstum von 1,5 Prozent. Aus Sicht von Peters entspricht das der Schulnote "Befriedigend". Er liegt damit unter der Prognose der Bundesregierung, die derzeit von 1,8 Prozent ausgeht.

Gut seien die Nachrichten indes für den Arbeitsmarkt. Das Beschäftigungswachstum setze sich fort und werde historische Höchststände erreichen. "Die Zahl der Arbeitslosen könnte 2019 im Durchschnitt auf rund 2,2 Millionen sinken", so Peters. 2018 lag der Durchschnittswert bei rund 2,35 Millionen.

DJG/mgo/sha/07.01.2019

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