Euro Intern

"Euro Intern" enthält neben umfassenden Informationen zur Geldpolitik in der Eurozone und der EU auch wichtige Hintergrundinfos und Analysen mit Charts von EZB-Beobachtern.

Mittelstand sieht 2019 "Wachstum und Wohlstand auf dem Spiel"

Erscheinungsdatum Website: 28.12.2018 18:00:32
Erscheinungsdatum Publikation: 31.12.2018

zurück zur Übersicht

BERLIN (Dow Jones)--Der Mittelstandsverband BVMW hat sich bei der Vorstellung einer Unternehmerumfrage besorgt über die weitere Konjunkturentwicklung gezeigt. "Wachstum und Wohlstand stehen 2019 in Deutschland auf dem Spiel", sagte Verbandspräsident Mario Ohoven bei einer Pressekonferenz in Berlin. "Mehr als jeder zweite Mittelständler erwartet, dass in Deutschland in den nächsten zwölf Monaten die Konjunktur an Fahrt verliert und es sogar in die Rezession abgleiten könnte."

Nach der Umfrage rechnen 52,84 Prozent der befragten Unternehmer damit, "dass Deutschland in den nächsten zwölf Monaten in die Rezession abgleiten könnte", erklärte der Chef des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW). "Das globale Wachstum geht zurück, ein harter Brexit droht, Handelssanktionen greifen um sich, und der bisherige Wachstumsmotor Automobilindustrie stottert." Außerdem dämpfe der anhaltende Fachkräftemangel die Aussichten.

51,53 Prozent rechnen allerdings mit einer gleich bleibenden Entwicklung ihrer Geschäftslage in den kommenden zwölf Monaten und 14,55 Prozent mit einer ungünstigeren - eine günstigere Entwicklung erwarteten 33,92 Prozent. Ihre derzeitige Geschäftslage beurteilten 51,81 Prozent als gut. "Diese überaus optimistische Einschätzung haben die Mittelständler für das eigene Unternehmen", hob Ohoven hervor.

Die Bundesregierung müsse "jetzt umsteuern, um Wachstum und Wohlstand zu sichern". forderte er. "Dem Personalwechsel an der Spitze der Union muss ein Politikwechsel der großen Koalition folgen." Ohoven forderte eine Senkung der Steuerbelastung der Unternehmen, eine steuerliche Forschungsförderung, bessere Rahmenbedingungen für Investitionen und ein "Umsteuern" im Bundeshaushalt. "Zukunftsinvestitionen müssen vorrangig vor Sozialkonsum kommen", verlangte Ohoven.

Besorgt zeigte er sich über einen Wert von nur 3,5 Prozent für die SPD in der Umfrage über die Absichten der Mittelständler für die Europawahl. "Das ist grausam", konstatierte Ohoven und forderte: "Die SPD muss dringend ein Angebot an den Mittelstand machen." Mit Brigitte Zypries und Sigmar Gabriel verfüge sie "über Persönlichkeiten, die etwas vom Mittelstand verstehen". Unter den Mittelständlern kämen nach der Erhebung CDU/CSU auf 36,5 Prozent und FDP auf 28,6 Prozent für die Europawahl. "Union und FDP hätten eine Zweidrittelmehrheit", stellte Ohoven fest.

DJG/ank/sha/31.12.2018

zurück zur Übersicht