Finanz- und Wirtschaftsspiegel

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EY: Zahl der Börsengänge weltweit rückläufig

Erscheinungsdatum Website: 12.12.2018 20:10:02
Erscheinungsdatum Publikation: 13.12.2018

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FRANKFURT (Dow Jones)--In diesem Jahr haben deutlich weniger Unternehmen den Schritt aufs Parkett gewagt als im Jahr 2017. Laut dem aktuellen IPO-Barometer des Prüfungs- und Beratungsunternehmens Ernst & Young (EY) sank die Zahl der Börsengänge weltweit um 21 Prozent auf 1.359. Während der chinesische IPO-Markt einschließlich Hongkong einen Rückgang um 49 Prozent auf 307 Transaktionen verzeichnete und die IPO-Aktivitäten in Europa um 16 Prozent auf 228 zurückgingen, legte der US-Markt dagegen um 14 Prozent auf 205 zu.

Für Deutschland könnte 2018 das beste IPO-Jahr seit der Jahrtausendwende werden. Das Emissionsvolumen konnte im Vergleich zu 2017 von 3,1 auf 13,5 Milliarden US-Dollar mehr als verdreifacht werden. An deutschen Börsen gab es in diesem Jahr insgesamt 18 Börsengänge nach 14 im Jahr 2017.

Trotz der rückläufigen Zahl an Börsengängen stieg das Gesamtvolumen aller weltweiten Börsengänge um 6 Prozent auf knapp 205 Milliarden Dollar. Dies ist vor allem Großtransaktionen wie dem anstehenden, voraussichtlich 21 Milliarden Dollar schweren IPO der Softbank-Mobilfunktochter zu verdanken. Hinzu kamen 40 Börsengänge sogenannter Unicorns, also stark wachsender Technologieunternehmen mit einer Bewertung von mehr als 1 Milliarde Dollar.

In China und Hongkong wuchs das Emissionsvolumen um 13 Prozent auf 57 Milliarden Dollar. In den USA nahmen die Emissionserlöse sogar um 31 Prozent auf 53 Milliarden Dollar zu. Auf dem europäischen Markt hingegen nahmen Börsenneulinge laut EY nur noch 39 Milliarden Dollar ein und damit 17 Prozent weniger als im Vorjahr.

Nach Einschätzung von Martin Steinbach, Leiter des Bereichs IPO and Listing Services bei EY, werden im nächsten Jahr weltweit weniger IPOs stattfinden als 2018 - voraussichtlich zwischen 1.150 und 1.300. Das Emissionsvolumen dürfte hingegen mindestens auf dem Vorjahresniveau liegen - vor allem dank des anhaltend starken US-Markts. "Der US-Markt boomt weiter, und zunehmend drängen Unicorns an die US-Börsen. Sie sorgen für eine steigende Zahl von Megadeals, und dieser Trend wird sich 2019 voraussichtlich fortsetzen", erwartet Steinbach. In Deutschland hält er 2019 insgesamt etwa 15 bis 18 Börsengänge für realistisch.

DJG/brb/mgo

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