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Neue dynamische Märkte, vor allem in den Boomregionen Asiens und Osteuropas, gewinnen für den deutschen Automobil- und Maschinenbau zunehmend an Bedeutung. 

Anlagenbauer Exyte will an die Börse

Erscheinungsdatum Website: 24.09.2018 16:10:38
Erscheinungsdatum Publikation: 25.09.2018

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STUTTGART (Dow Jones)--Der Spezialanlagenbauer Exyte plant in den kommenden Wochen einen milliardenschweren Börsengang. Das Unternehmen, das bis vor kurzem noch als M+W Group bekannt war, strebt im vierten Quartal eine Notierung im Prime Standard an. Die Erlöse aus dem Gang aufs Parkett sollen dem alleinigen Aktionär M+W Group zufließen, der zur österreichischen Stumpf Gruppe gehört.

"Mit dem Zugang zum Kapitalmarkt wollen wir das Wachstumspotenzial in unseren Zielmärkten voll ausschöpfen", sagte Exyte-Chef Wolfgang Büchele laut Mitteilung. Büchele, der zuvor Linde-Chef und viele Jahre Manager bei BASF war, sieht enorme Wachstumschancen für das Unternehmen.

Nach einem Umsatz von mehr als 2,4 Mrd Euro vergangenes Jahr sollen 2018 über 3,5 Mrd Euro erlöst werden. In den ersten sechs Monaten steigerte Exyte den Umsatz bereits um 85% auf 1,7 Mrd Euro. Operativ soll es ebenso stark auf mehr als 160 Mio Euro aufwärts gehen. Die bereinigte Ebit-Marge dürfte dann bei rund 4,6% liegen nach 4,5% im Vorjahr.

Büchele sieht hier aber noch nicht das Ziel erreicht. "Mittelfristig streben wir ganz klar 5% und mehr an", sagte der Manager zu Dow Jones Newswires. Zudem will er die neuen Aktionäre bereits im kommenden Jahr mit einer Dividende locken: Sollte alles wie geplant laufen und das Umfeld stimmen, sei 2019 eine Ausschüttung für 2018 geplant, erklärte Büchele.

Basis der erwarteten guten Geschäfte ist eine steigende Nachfrage nach den Produkten des Unternehmens. Büchele geht daher davon aus, dass der Auftragseingang dieses Jahr auf mehr als 4 Mrd Euro steigen wird nach 3,2 Mrd im Vorjahr. "Einen erheblichen Teil unserer Umsatzerlöse und unseres gestiegenen Auftragsbestands generieren wir mit langjährig gewachsenen Kundenbeziehungen", so Finanzvorstand Wolfgang Homey.

Exyte bezeichnet sich mit seinen mehr als 4.800 Mitarbeitern als Weltmarkführer in der Entwicklung und Konstruktion von Hightech-Fabriken und Anlagen für die Halbleiterindustrie. Spezialisiert hat sich das Unternehmen auf sogenannte Reinraumtechnologien beispielsweise für die Chipbranche. Darüber hinaus ist Exyte für die Pharma- und Chemiebranche tätig und errichtet auch Datenzentren im Bereich Cloud Computing.

Neue Finanzmittel werden dem Unternehmen bei dem Gang aufs Parkett nicht zufließen. Der alleinige Inhaber, die österreichische Stumpf Gruppe, werde einen bedeutenden Minderheitsanteil abgeben, kündigten die Stuttgarter an. Eine Bewertung von rund 2,5 Mrd bis 3 Mrd Euro sei bei dem Börsengang durchaus realistisch, hieß es von Exyte.

Begleitet wird das Unternehmen federführend von Bank of America Merrill Lynch und der UBS. Commerzbank und Credit Agricole agieren darüber hinaus als weitere Joint Bookrunners.

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