Finanz- und Wirtschaftsspiegel

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Sieben deutsche Abgeordnete stellen sich gegen Nord Stream 2

Erscheinungsdatum Website: 20.02.2018 16:00:02
Erscheinungsdatum Publikation: 21.02.2018

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BERLIN (Dow Jones)--Sieben namhafte Abgeordnete aus Bundestag und EU-Parlament haben sich in einem Gastbeitrag gegen den Bau der Gasröhre Nord Stream 2 zwischen Deutschland und Russland ausgesprochen. Die Pipeline unter der Ostsee stelle die Solidarität mit den osteuropäischen EU-Mitgliedern in Frage und mache Europa abhängig von russischem Gas, schreiben die Parlamentarier in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Unterzeichnet haben den Beitrag unter anderem Manfred Weber (CSU), Fraktionschef der Konservativen im EU-Parlament, die CDU-Außenpolitikexperten Elmar Brok und Norbert Röttgen, die FDP-EU-Abgeordnete Nadja Hirsch sowie der Vize-Fraktionschef der Grünen im Bundestag, Oliver Krischer.

"Doch echte Zusammenarbeit kann nicht heißen, dass Deutsche und Russen über die Köpfe unserer EU-Partner hinweg etwas vereinbaren. So wird die EU gespalten, und Vertrauen geht verloren", warnen die Pipeline-Gegner.

Vor allem in Osteuropa stößt die Leitung auf massiven Widerstand. Bei seinem Besuch in Berlin am vergangenen Freitag unterstrich Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki die großen Vorbehalte Warschaus. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bewertet Nord Stream 2 hingegen als rein unternehmerisches Projekt, das von der Bundesregierung unterstützt wird.

An seiner Finanzierung sind die beiden deutschen Konzerne Wintershall und Uniper beteiligt, die jeweils 950 Millionen Euro dafür bereitstellen wollen. Die Hauptlast der Kosten von 8 Milliarden Euro trägt der russische Energieriese Gazprom, der auch das Gas liefern würde. Neben den Osteuropäern sind auch die USA in Opposition zu Nord Stream 2. Sie wollen den Anteil amerikanischen Flüssiggases auf den Weltmärkten stärken und haben für den russischen Energiesektor Sanktionen angedroht, die auch die Financiers der Leitung treffen könnte.

DJG/chg/cbr

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