Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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"Nachrichten für Außenhandel (NfA)" – die einzige deutschsprachige Tageszeitung für die gesamte Außenwirtschaft bietet einen schnellen und strukturierten Überblick über die wichtigsten Entwicklungen auf den internationalen Wachstumsmärkten.

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China: Bessere Geschäftsaussichten trotz schwierigem Investitionsumfeld

Erscheinungsdatum Website: 17.11.2017 13:40:02
Erscheinungsdatum Publikation: 20.11.2017

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Positive Bewertung der wirtschaftlichen Lage

BEIJING (NfA)--Fehlende Fachkräfte und steigender Wettbewerb bleiben die größten Herausforderungen deutscher Unternehmen in China. Dennoch bewerten die Unternehmen laut Geschäftsklima-Umfrage der IHK in der Volksrepublik die aktuelle wirtschaftliche Situation und ihre Geschäftstätigkeit positiv. Vor allem der Maschinenbau bewertet 2017 im Vergleich zum Vorjahr wieder positiv.

Fast zwei Drittel der befragten Firmen erwarten ihre Geschäftsziele zu erreichen oder sogar zu übertreffen. 75% der Unternehmen rechnen mit weiteren Umsatzsteigerungen für 2018. In Bezug auf den Ausbau der Beschäftigung und weiterer Investitionen bleiben die Konzerne jedoch zögerlich. China zählt nach wie vor zu den drei Top-Märkten, wobei die Bedeutung jedoch vergleichsweise etwas nachgelassen hat.

Langsame Internetgeschwindigkeit und beschränkter Zugang bereiten den Unternehmen zunehmend Schwierigkeiten. Zwei Drittel der befragten Firmen bewerten dies als unternehmerische Hürden - ein sprunghafter Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren. Auch die teilweise noch unklaren Auswirkungen des chinesischen Cybersecurity-Gesetzes gelten als problematisch. Für die Mehrheit der Unternehmen stellen nach wie vor das Rekrutieren und Halten von qualifizierten Fachkräften sowie steigende Personalkosten große Herausforderungen dar. Etwa die Hälfte sah sich zudem im vergangenen Jahr mit rechtlichen und regulatorischen Hindernissen konfrontiert. Problematisch waren vor allem Zollangelegenheiten, grenzüberschreitende Kapitalverkehrskontrollen, die Lizensierung von Produkten und Dienstleistungen, der Schutz geistigen Eigentums sowie der Marktzugang.

Zwar plant rund ein Viertel der Unternehmen innerhalb der nächsten 2 Jahre Neuinvestitionen, jedoch wollen erstmalig mehr als die Hälfte vorerst nicht an anderen Standorten in der Volksrepublik investieren. Als Gründe für diese zögerliche Investitionstätigkeit nennen ein Viertel die vorherrschende Rechtsunsicherheit und unklare rechtliche Rahmenbedingungen.

Wirtschaftsreformen der letzten Jahre werden von den befragten Unternehmen zwar tendenziell positiv wahrgenommen, rückblickend gibt die Mehrheit jedoch an, keine spürbaren Effekte auf die eigene Geschäftstätigkeit erfahren zu haben. Mehr als die Hälfte ist außerdem skeptisch, ob die chinesische Regierung ihre Zusagen bezüglich einer weiteren Marktöffnung tatsächlich umsetzen wird. Diese Aussage wird auch dadurch bestätigt, dass Veröffentlichungen Anfang des Jahres zur weiteren Öffnung und der Förderung von ausländischen Investitionen (State Council Document No. 5) von der Mehrheit der Unternehmen nicht wahrgenommen werden. Im Hinblick auf die ?Belt and Road Initiative? und deren Auswirkungen auf das eigene Geschäft, äußert sich mehr als ein Drittel der Konzerne positiv. 30% sind bereits in Projekten aktiv oder bereiten sich derzeit auf eine Beteiligung vor. Als Gründe für eine Nichtbeteiligung sie den Mangel an geeigneten Projekten sowie unzureichende Informationen.

NfA/20.11.2017

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