Finanz- und Wirtschaftsspiegel

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Deutsche Pfandbriefbank wird für 2018 vorsichtiger

Erscheinungsdatum Website: 13.11.2017 17:05:29
Erscheinungsdatum Publikation: 14.11.2017

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UNTERSCHLEISSHEIM (Dow Jones)--Mit der Anhebung der Prognose zum Vorsteuergewinn 2017 vor wenigen Tagen hatte die PBB Deutsche Pfandbriefbank die Investoren bereits auf ein gutes Neunmonatsergebnis eingestimmt. Für das kommende Jahr ist der im MDAX notierte Immobilienfinanzierer eher vorsichtig. "Die Effekte, die 2017 begünstigt haben, können wir für das Jahr 2018 nicht als gegeben annehmen", sagte Vorstandsvorsitzender Andreas Arndt bei der Vorlage der Quartalszahlen. Daher plane man für 2018, insbesondere mit Blick auf die Risikokosten, wieder konservativ, hieß es bei der Vorlage detaillierter Quartalszahlen.

Im dritten Quartal stand unter dem Strich ein Gewinn von 41 Millionen nach 121 Millionen Euro. Eine um Sondererträge bereinigte Zahl nennt PBB nicht. Anfang des Monats hatte sie einen Gewinn vor Steuern von 51 Millionen Euro gemeldet, im Vorjahr waren es 159 Millionen. Bereinigt lag der Vorsteuergewinn im Vorjahr bei 27 Millionen Euro. Seinerzeit hatten Wertzuschreibungen von 132 Millionen Euro im Zusammenhang mit der Heta den Gewinn aufgebläht. Die Heta ist eine österreichische Abwicklungseinheit, die zunächst verloren geglaubte Anleihen aus dem Bestand des PBB-Vorgängers Hypo Real Estate zum Teil doch zurückzahlte.

Das Neugeschäft belief sich in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres auf 7,4 Milliarden Euro und verteilte sich annähernd gleichmäßig auf die Quartale. Rund die Hälfte wurde in Deutschland abgeschlossen, wie es weiter hieß. Im Vorjahr lag das Neugeschäft nach neun Monaten bei 6,7 Milliarden Euro. Die Planung für das Gesamtjahr 2017 lautet auf 10,5 bis 12,5 Milliarden Euro.

Zins- und Provisionsüberschusses entwickelten sich positiv, die Risikovorsorge war erneut gering. Gleichzeitig nahm der Verwaltungsaufwand leicht zu. Entsprechend kommentierte Arndt das Ergebnis: "In einem unverändert stark wettbewerblich geprägten Marktumfeld und mit weiterhin strikten Risikostandards hat die PBB in den ersten neun Monaten ein gutes Ergebnis erzielt. Maßgeblich waren geringere Refinanzierungskosten, die das Zinsergebnis stärken, und eine weiter niedrige Risikovorsorge."

An den Rahmenbedingungen wird sich in nächster Zeit nichts ändern. Die Niedrigzinsphase in Europa werde sich fortsetzen, die Märkte für gewerbliche Immobilien blieben stabil, und der starke Wettbewerbsdruck halte an, so die Erwartungen der PBB. Vor diesem Hintergrund plane das Unternehmen für 2018 vorsichtig. Eine Schätzung für 2018 will die PBB mit Vorlage der Zahlen zum Geschäftsjahr 2017 Anfang März geben. Dann will sie auch eine Dividende vorschlagen. Für 2017 hatte die PBB Anfang November die Prognose zum Vorsteuergewinn auf 195 bis 200 Millionen Euro angehoben von zuvor 150 bis 170 Millionen Euro.

DJG/bam/cbr

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