Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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"Nachrichten für Außenhandel (NfA)" – die einzige deutschsprachige Tageszeitung für die gesamte Außenwirtschaft bietet einen schnellen und strukturierten Überblick über die wichtigsten Entwicklungen auf den internationalen Wachstumsmärkten.

Die NfA liefert hochwertige und praxisrelevante Hintergrundinformationen, ausführliche Analysen und Bewertungen -  deutlich umfassender als in der Wirtschaftstagespresse. Im Fokus stehen die deutschen Exportbranchen mit Schwerpunkt auf Investitionsgütern

Deutschland: Sorgen steigende Importe für Entlastung?

Erscheinungsdatum Website: 30.03.2017 17:15:14
Erscheinungsdatum Publikation: 31.03.2017

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IMK sagt kräftiges Plus im Außenhandel voraus

BERLIN (Dow Jones)--Der positive Trend in der deutschen Wirtschaft wird sich nach Berechnungen des Wirtschaftsforschungsinstitutes IMK in diesem und dem nächsten Jahr fortsetzen und dabei noch verstärken. "Der Aufschwung geht weiter, und er gewinnt sogar etwas an Breite", erklärte der wissenschaftliche Direktor des IMK, Gustav Horn. Die Ökonomen des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung sagen eine Zunahme des BIP um 1,3 beziehungsweise 1,8% voraus.

Die deutsche Wirtschaft bleibe für weitere zwei Jahre in einem moderaten Aufschwung - "gestützt auf einen robusten privaten Konsum und etwas anziehende Investitionen sowie weitere fiskalische Impulse". Die Lage auf dem Arbeitsmarkt wird sich nach IMK-Einschätzung weiter positiv entwickeln: Die Zahl der Erwerbstätigen steige auf deutlich über 44 Mio. Obwohl das Angebot durch die Zuwanderung spürbar wachse, gehe die Arbeitslosigkeit kontinuierlich zurück. Die Quote dürfte mit 5,6% im kommenden Jahr auf dem niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung sinken.

Die Inlandsnachfrage werde weiterhin wesentlich durch Lohnsteigerungen getragen, die die Kaufkraft der Beschäftigten steigen ließen und so den privaten Konsum und auch die Beschäftigung antrieben. "Dieser Effekt schwächt sich zwar ab, weil die Reallöhne bei höherer Teuerung in diesem und im kommenden Jahr weniger stark steigen", erklärte Horn. "Anziehende Investitionen und robuste Exporte kompensieren diesen Rückgang aber." Die Ökonomen des gewerkschaftsnahen Forschungsinstituts rechnen damit, dass die privaten Konsumausgaben in diesem Jahr um 1,2% steigen werden und im nächsten um 1,5%. Für die Ausrüstungsinvestitionen sehen sie ein Plus von 0,8 und 3,6% vorher.

Die Exporte werden laut der IMK Prognose im laufenden Jahr um 3,6% zulegen. 2018 soll das Plus 4,2% betragen. Allerdings dürften die Einfuhren mit 5,6 und 5,2% deutlicher steigen. Dies bedeutet, dass der Außenhandel per saldo einen negativen Beitrag zur BIP-Entwicklung leisten wird. "Nach dem erneuten Höchstwert 2016 ist es dringend notwendig, dass der deutsche Leistungsbilanzüberschuss reduziert wird", meinte Horn aber. Das verbessere nicht zuletzt die deutsche Position in der erwarteten Auseinandersetzung mit der US-Regierung. Der deutsche Leistungsbilanzüberschuss ist der Hauptkritikpunkt von US-Präsident Donald Trump gegenüber Berlin.

Horn warnte aber vor den Auswirkungen internationaler Risikofaktoren. "Die weltwirtschaftlichen Entwicklungen geben Anlass zur Sorge?, sagte er. Vor allem der nun eingeleitete Brexit habe auch konjunkturelle Auswirkungen. Weitere Risiken sieht er in einer protektionistischen US-Handelspolitik und einer Machtverschiebung nach der Wahl in Frankreich. Werde in den Verhandlungen über

den Brexit "erhebliche Unsicherheit erzeugt?, schädige dies auch die wirtschaftlichen Prozesse , fürchtet der Ökonom. „Unternehmen investieren nicht gern, wenn die Lage unsicher ist.? Dies könne darüber hinaus Verwerfungen auf dem Finanzmarkt verursachen.

NfA/31.3.2017

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