Finanz- und Wirtschaftsspiegel

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Fed/Kaplan: Zinserhöhung rückt näher

Erscheinungsdatum Website: 25.08.2016 18:05:14
Erscheinungsdatum Publikation: 26.08.2016

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WASHINGTON (Dow Jones)--Der Präsident der Federal Reserve Bank of Dallas, Robert Kaplan, rechnet mit einer Zinserhöhung der Notenbank in diesem Jahr. Wenn die USA um rund 2 Prozent wachsen würden und die Arbeitslosigkeit zurückgehe, könnte die geldpolitische Lockerung etwas zurückgefahren werden, sagte Kaplan in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview der Zeitung Nikkei Asian Review.

Zum Zeitpunkt und zur möglichen Höhe einer Zinserhöhung wollte Kaplan sich nicht äußern, um "Spekulationen zu vermeiden". Man müsse stattdessen abwarten, wie sich die Daten entwickelten.

Allerdings könnte die nächste Erhöhung des Leitzinses, der derzeit in der Spanne von 0,25 bis 0,50 Prozent liegt, näher kommen, deutete Kaplan an. "Ich glaube wir kommen... an einen Punkt, an dem die Rücknahme eines Teils der Lockerung angemessen sein wird", betonte er.

Kaplan wurde laut der Zeitung am vergangenen Freitag interviewt. Der Währungshüter ist in diesem Jahr nicht stimmberechtigt im Offenmarktausschuss.

Die Erwartungen einer Zinsanhebung steigen derzeit nach jüngsten Hinweisen von Notenbankvertretern, dass die nächste Anhebung der Zinsen bei der Sitzung am 21. und 22. September erfolgen könnte. In den nächsten Tagen findet das jährliche internationale Notenbankertreffen in Jackson Hole statt, bei dem zahlreiche Fed-Vertreter Fernsehinterviews geben werden und sich zum Ausblick für die Wirtschaft und die Zinsen äußern dürften.

Fed/George sieht die Zeit für Zinserhöhung

Auch die Präsidentin der Kansas-Fed, Esther George, sieht die Zeit für Zinserhöhungen gekommen, betont aber, dass die Fed dabei nicht aggressiv vorgehen müsse. In einem Fernsehinterview sagte George, die in diesem Jahr stimmberechtigt im Offenmarktausschuss FOMC ist, es sei jetzt angemessen, einige der akkommodierenden Maßnahmen zu beenden. Die Inflation bewege sich und das Lohnwachstum sollte die Verbraucherausgaben unterstützen, so ihre Einschätzung.

Vor diesem Hintergrund sei es weiterhin möglich, dass die US-Wirtschaft in diesem Jahr um 2 Prozent wachsen werde. In den beiden ersten Quartalen war das Wachstum allerdings mit annualisiert 0,8 bzw 1,2 Prozent flau gewesen. Für die am Freitag zur Veröffentlichung anstehende Revision des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im zweiten Quartal erwarten die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte eine Abwärtsrevision der Wachstumsrate um 0,1 Punkt auf 1,1 Prozent.

DJG/smh/hab/sha/cln

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