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Apple-Zulieferer leiden unter schwächelnden iPhone-Verkäufen

Erscheinungsdatum Website: 14.01.2016 17:25:02
Erscheinungsdatum Publikation: 15.01.2016

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TAIPEI (Dow Jones)--Zulieferer von Apple warnen vor schwächeren Erlösen in der ersten Jahreshälfte. Es ist ein weiteres Zeichen dafür, dass die jüngsten iPhones sich nicht so gut verkaufen wie die Vorgängermodelle. Die Taiwan Semiconductor Manufacturing Co (TSMC), die Chips für iPhones und andere beliebte elektronische Geräte herstellt, prognostizierte am Donnerstag einen Rückgang des Umsatzes im ersten Quartal um bis zu 10,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das Unternehmen verwies auf die Nachfrageschwäche bei Premium-Smartphones. TSMC, der weltgrößte Chip-Auftragsfertiger, erzielt laut einem Bericht von Credit Suisse ein Fünftel seines Umsatzes mit Apple-Komponenten.

Die Largan Precision Co, die die Kameramodule zum iPhone beisteuert, erwartet nach eigener Aussage ein "ziemlich schwaches" erstes Quartal, während Catcher Technologie, Hersteller der iPhone-Metallhülle, einen stabilen Umsatz erwartet.

Samsung Electronics hatte bereits vorausgesagt, dass sich der Wettbewerb für alle seine Produkte wie Prozessoren und Speicherchips dieses Jahr verschärfen wird. Samsung beliefert Apple mit Komponenten und konkurriert mit den Kaliforniern bei Smartphones. Die erste Jahreshälfte ist traditionell das schwächere Halbjahr für die Unternehmen in der Apple-Lieferkette. Dieses Jahr sieht es mit den verhaltenen Absätzen der im Herbst erschienen Geräte iPhone 6S und 6S Plus allerdings nach einem besonders schwachen Jahresauftakt aus, wie mit der iPhone-Produktion vertraute Personen sagten. Das Wall Street Journal hatte vergangene Woche berichtet, dass Apple die Aufträge an seine Zulieferer in den letzten paar Monaten zurückgefahren hat. Auf die Sorgen um die Verkaufszahlen reagierten die Anleger: Die Aktie fiel erstmals seit 15 Monaten unter die Marke von 100 US-Dollar.

"Wir sehen einen Nachfragerückgang bei Premium-Smartphones", sagte Mark Liu, einer der Co-CEO bei TSMC, bei einer Investorenkonferenz am heutigen Donnerstag, allerdings ohne Kunden konkret zu nennen. China und andere Schwellenmärkte zeigten jedoch Anzeichen einer Erholung. Er erwarte, dass TSMC nach dem ersten Quartal wieder wachsen wird. Im Auftaktquartal erwartet TSMC einen Umsatzrückgang zum Vorjahr um 9,5 bis 10,8 Prozent auf 198 bis 201 Milliarden taiwanische Dollar, umgerechnet 5,4 bis 5,5 Milliarden Euro. Trotzdem will der Konzern seine Investitionen dieses Jahr um 10 bis 20 Prozent auf 9 bis 10 Milliarden US-Dollar erhöhen.

Liu erwartet, dass der globale Smartphone-Markt dieses Jahr besser abschneiden wird als die Märkte für andere elektronische Geräte. TSMC prognostiziert ein globales Wachstum bei Smartphones um 8 Prozent, jedoch einen Rückgang um 3 Prozent bei PC und 7 Prozent bei Tablets. Die Zulieferer sind fürs Gesamtjahr also zuversichtlich. Sie setzen dabei auf die nächste iPhone-Generation, die Apple den Erwartungen zufolge im Herbst vorstellen wird. Ein Sprecher der Pegatron Corp, die einige iPhones herstellt, sagte, das Unternehmen gehe von einem Anstieg seiner Smartphone-Absätze aus. Einen Ausblick für die erste Jahreshälfte wollte er nicht nennen.

C.C. Wei, ein weiterer Co-Chef von TSMC, sagte, das Unternehmen wolle im zweiten Quartal mit der Produktion von Chips mit einer neuen Technologie beginnen, die dünnere Geräte ermöglichten. Diese Technologie werde 2016 zwar nicht von allen TSMC-Kunden verwendet, es werde aber "ein paar Kunden mit großen Bestellmengen" geben, sagte der Manager. Bernstein-Analyst Mark Li schrieb schon im Oktober, dass Apple der einzige bedeutsame Kunde für diese Technologie sein würde, die ein noch dünneres iPhone ermögliche. Eine Apple-Sprecherin verwies auf Aussagen von CEO Tim Cook im Rahmen einer Telefonkonferenz im Jahr 2013, wonach es schwierig sei, akkurate Geschäftsausblicke aus einzelnen Datenpunkten in der Lieferkette zu extrapolieren. TSMC meldete einen Gewinnrückgang um 9 Prozent für das vierte Quartal und ein Umsatzminus von 8,5 Prozent. it

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