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VW kauft Auto-IT-Forschungszentrum von Blackberry

Erscheinungsdatum Website: 04.07.2014 09:35:06
Erscheinungsdatum Publikation: 07.07.2014

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Von Ben Dummett

Der Smartphone-Hersteller Blackberry verkauft ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Deutschland an eine Volkswagen-Tochter, die Multimediasysteme für Fahrzeuge herstellt. Der Kaufpreis ist nicht öffentlich bekannt.

Wie ein Blackberry-Sprecher am Donnerstag bestätigte, wird Volkswagen Infotainment GmbH die Bochumer Produktentwicklung von Blackberry und ihre rund 200 Mitarbeiter übernehmen. Die VW-Tochter werde auch den Leasingvertrag des Bochumer Werks fortführen.

Der kanadische Konzern versucht, mit dem Verkauf von Spezialsoftware an Autohersteller wieder profitabler zu werden. Es geht um Technologie, die es Autofahrern ermöglicht, sich per Mobiltelefon mit den Multimediasystemen im Wageninneren zu verbinden. Blackberrys Forschungsarbeit konzentriert sich aber auf das kanadische Ottawa, wo die Sparte QNX Software Systems Ltd angesiedelt ist. Autohersteller wie Chrysler, General Motors und BMW nutzen die QNX-Software bereits.

Der Verkauf des Bochumer Forschungszentrums an VW fördere "unsere anhaltenden Bemühungen", im Geschäftsjahr 2016 "zur Profitabilität zurückzukehren", sagte der Blackberry-Sprecher.

Das QNX-System gilt als Marktführer in der Automobilindustrie, aber inzwischen haben auch Wettbewerber wie Google, Apple und Microsoft ähnliche Auto-Multimediasoftware entwickelt.

Ein VW-Sprecher war nicht unmittelbar für einen Kommentar zu erreichen. In einer Pressemitteilung zu der Transaktion erklärte der Autohersteller jedoch, dass er mithilfe des Forschungszentrums von Blackberry schneller Zukunftstechnologien rund ums Fahrzeug entwickeln könne. Autofahrer sollen sich künftig nicht nur per Smartphone mit den "Infotainment"-Systemen eines Wagens verbinden können, sondern letztlich auch mit Einkaufszentren, Tankstellen und sogar anderen Fahrzeugen, um Staus zu vermeiden.

"Rund um den Globus werden sich die Anforderungen unserer Kunden rasch verändern, was zu kürzeren Innovationszyklen für Systeme und Funktionen führt", erklärt Heinz-Jakob Neußer, Entwicklungsvorstand bei VW in der Pressemitteilung. "Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist es notwendig, dass wir unsere Optionen über zusätzliches Know-how erweitern."

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/WSJ/jhe

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